Shakyamuni Buddha-Statue
Buddhismus

Ratgeber zum Kauf von „antiken“ Buddha Statuen

Wir geben hier einen Einblick über die Angebote sogenannter alter Buddhastatuen und buddhistischer Klostergegenstände im Hinblick auf Raubkunst und „antiker Neuware“. Ein Überblick zur Unterscheidung von Buddha-Statuen Typen wird aufgelistet, sowie und die rechtliche Situation zur Ausfuhr von Antiquitäten erläutert.

Wissenswertes zu Statuen und Ritualgegenständen aus Nepals Klöstern

Wir veröffentlichen diesen Beitrag, da wir im Onlinehandel immer häufiger Angebote über Antiquitäten aus Nepal finden.

In der Regel sind viele dieser Angebote keine antiken Buddha-Figuren, sondern auf altgemachte Statuen. Kontrollieren Sie gut was Ihnen angeboten wird, bevor Sie viel Geld ausgeben und eventuell betrogen werden.

Was sollte man bei Kauf von „antiken“ Buddhafiguren wissen?

1. Achten Sie auf die Größe der angebotenen Statue:

Vor etwa 150 Jahren wurden noch von Seefahren Buddha Statuen mit einer Größe von bis zu 15 cm Höhe als Souvenirs aus Indien mitgebracht, die sich heute auf dem europäischen Markt befinden. Wirklich antike Buddhafiguren, die bei uns auf dem Markt zu finden sind, haben selten eine Größe über 15 cm. Diese Größe ist in Tibet für den Hausgebrauch angefertigt worden. Richtig große Statuen sind nur für Klöster angefertigt worden.

Bei größeren Buddhafiguren, die als antik oder alt verkauft werden, seien Sie vorsichtig, entweder sind sie nicht alt oder es handelt sich um Raubkunst aus Klöstern und Tempelanlagen.

2. „Anitque finishing“ – auf alt gemacht Neuware:

Goldstatuen werden auf alt getrimmt indem eine ganz dünne Schicht Gold aufgetragen wird und danach werden mit Säure Flecken eingeätzt.

So entstehen mithilfe von Säure feuervergoldete Statuen mit einer rissigen Goldpatina, um wie antike Statuen auszusehen. Wenn dies dem Käufer gefällt, soll er kaufen, aber in dem Wissen, dass es sich um Neuware handelt.

Vorsicht: Im Internet haben wir viele dieser auf altgemachten Statuen gefunden, die als antike Buddha-Statuen überteuert verkauft werden.

3. Gesichtsbemalungen

Gesichtsbemalungen werden verwischt, um einen gebrauchten Eindruck zu erwecken. Tibeter schützten Ihre Statuen immer vor Staub und Gebrauchspuren in Vitrinen. In der Regel sind die Buddhafiguren auch abgedeckt, wenn sie nicht für eine Zeremonie hergerichtet werden. Die Buddhafiguren werden nie im Gesicht berührt, die Farben sind von Hand aufgetragen mit wasserlöslichen Farben (aus Goldstaub, Lapis-Staub) und verwischen sehr leicht.

In der Regel sind die antiken Buddhafiguren ohne Gesichtsbemalungen.

4. Grünspan-Patina

Sie entwickelt sich auf der Statue durch Milchsäure. Joghurt wird dazu angesetzt und eine Zeitlang aufgetragen. Grünspan ist kein Hinweis auf eine antike Statue, es ist ein Oxidationsresultat der Metalle. Zum Teil werden Messingstatuen nach dem Auftragen der dunklen Farbe noch mit grünem Puder/Farbe oberflächenbearbeitet um den „antiken Touch“ zu erhalten. Sie können den grünen Puder und die dunkle Farbauflage durch Abwischen mit etwas Reinigungsbenzin entfernen. Bei echter Bronze ist kein goldener Untergrund nach den Abtragen der Farbe zu sehen anders bei den günstigeren Messingstatuen.

5. Messingstatuen werden als Bronze Statuen angeboten.

Dazu muss man auch wissen, es gibt keine antiken Messingstatuen gibt. Früher sind die Statuen alle aus Bronze gefertigt worden. Messingstatuen können auch nicht feuervergoldet werden. Messing ist ein wesentlich günstigeres Statuen-Metall als Bronze.

Vorsicht: Messingstatuen werden oft als Bronze Statuen angeboten.

Bronze ist ein hochwertiges, teueres Material. Eine Figur die 38 cm hoch ist und für 300 Euro als Bronzestatue angeboten wird, ist in der Regel aus Messing und nicht aus Bronze.

Was sollte man bei Kauf von buddhistischen Klostergegenständen wissen?

Bei religiösen Zeremonien im Kloster oder Tempel kommen viele verschiedene Gegenstände, wie Damarus, Ghantas, Pustakas, Dipas, Serkeyms, Opferschalen, Figuren, Thangkas zu Einsatz. All diese Gegenstände dürfen nicht exportiert werden, wenn sie auch nur einmal in einem religiösen Ritual im Einsatz waren.

Achten Sie beim Kauf auch auf Versprechen wie buddhistischer Zeremoniengegenstand oder antike Buddhafigur aus dem Klosterbestand, dass dies in der Regel nicht der Wahrheit entsprechen kann.

Exportverbote von Antiquitäten und Tempelraub

Die Ausfuhr antiker Figuren und Zeremonien-Gegenstände aus Nepal, die älter als 100 Jahre sind, ist streng verboten. Wir befragten zur heutigen Situation bezüglich Raubkunst und Neuware, die auf alt gemacht wird, zwei Inhaber/ Mitarbeiter großer Speditionen in Nepal.

Ebenso ist der Export von Statuen und Ritualgegenständen aus Kloster-Inventar (Monastries) untersagt, auch wenn sie dort nur kurze Zeit im Einsatz waren. Klostergegenstände unterliegen keiner Altersbeschränkung, es ist grundsätzlich verboten sie zu exportieren.

Alle kunsthandwerklichen Gegenstände wie Statuen oder buddhistischen Zeremoniengegenstände müssen vor dem Export ins archeologische Institut in Kathmandu und müssen erst freigegeben werden, um den Zoll passieren zu können. Es werden nur neue Waren mit Siegel versehen. Dort ist ein Sachverständiger für Antiquitäten vor Ort, der im Zweifel sein Gutachten abgibt.

Im ersten Interview bestätigt Mr. Bharat, der seit 24 Jahren Exporteur ist, dass er auch Kunden hat, die auf alt gemachte Statuen exportieren. Er bejaht, dass er Anfragen über dem Versand von Antiquitäten bekommt, was er jedoch ablehnt. Dies würde für ihn im schlechtesten Fall mit Minimum 5 Jahre Haft einhergehen.
Ein weiteres großes Problem in Nepal sind Tempelplünderungen und Räubereien in Klöstern, auch hier ahndet die Staatsmacht den Raub. Der Dieb hat auch dafür mindestens 5 Jahre Haft zu erwarten.

Mr. Bharat informiert uns darüber, dass es in Kathmandu keine Antiquitätenläden gibt, die Statuen und Thankgas anbieten, die wirklich alt sind. Er kennt ausschließlich Geschäfte mit Neuware, die auf alt getrimmt werden.

Um die Angaben von Herrn Bharat zu verifizieren, führten wir ein zweites Interview mit Ms. Shiva von einer anderen großen Export-Agentur. Sie ist bereits seit 22 Jahren im Export-Geschäft tätig.

Sie bestätigt auch, dass es verboten ist Antiquitäten zu exportieren und dass neue Statuen in Nepal auf alt gemacht werden. Die Mitarbeiter des archeologischen Instituts sind übervorsichtig mit den Genehmigungen zur Warenausfuhr. Es kommt vor, dass Exporteure auch für auf altgemachte Statuen manchmal keine Ausfuhrgenehmigung erhalten, wenn eine Unsicherheit zum das Alter besteht.
Ebenfalls bestätigt sie, dass nach wie vor existierende Problem des Tempelraubs in Nepal. Sie sagt, in diese Kriminalität sind Nepalesen mit Machtpositionen verwickelt, das kann ein kleiner Dieb nicht abwickeln. Bei Aufdeckung durch die Behörden stehen lange Haftstrafen an.

Sie gibt auch an, dass auf alt gemachtes Kunsthandwerk in den Läden zu finden ist, jedoch keine wirklichen Antiquitäten und antike Buddhafiguren legal erworben werden können.

Zusammenfassung

In Nepal findet man immer noch man Kunsthandwerker, die mit erworbener Erfahrung und ihrem außerordentlichem Können seit Generationen wunderschöne Buddhastatuen herstellen. Beim Kauf von Neuware erhalten Sie besondere Unikate, die vielmehr Freude und Spirit wiedergeben als geraubte oder gefakte Statuen. Achten Sie beim Einkauf darauf auch zu Ihrer eignen Freude. Informationen zur Ikonografie und Geschichte von Buddha Statuen.


Video-Interviews

Sehen Sie unsere Interviews mit zwei Exportern in Kathmandu über die Ausfuhr von antiken Statuen und Ritualgegenständen.


Video vom archeologischen Institue

Sehen Sie die Begutachtung und Versiegelung der Statuen vor dem Export aus Nepal.