Schulen des tibetischen Buddhismus
Zu den fünf Traditionen des tibetischen Buddhismus zählt die Nyingma-Schule, auch die alte Schule genannt. Sie wurde bereits im 8. Jahrhundert vom Gelehrten Padmasambhava gegründet. Er löste die erste Übersetzungswelle der Buddhistischen Lehrreden ins Tibetische aus. Die zweite Schule im 11. Jahrhundert ist die Kagyü-Tradition mit ihrem Gründer Marpa. Diese wurde in der Zeit der zweiten Übersetzungswelle der Lehrreden gegründet. Die Sakya-Schule liegt zeitlich parallel zur Kagyü-Schule und wurde von Khön Könchok Gyalpo aus Tsang durch eine Klostergründung ins Leben gerufen. Die vierte ist die Gelug-Schule, gegründet im 15. Jahrhundert von Tsongkhapa. Die Bön-Tradition ist eigentlich die älteste Tradition, wurde aber erst 1977 vom Dalai-Lama als fünfter Zweig des tibetischen Buddhismus akzeptiert. Alle Schulen haben die gleiche gemeinsame buddhistische Philosophie.
Nyingma Schule
Gegründet wurde die Nyingma-Tradition (Alte Schule) im 8 Jh. vom tantrischen Meister Padmasambhava, der die Anbetung der alten Naturgottheiten der Bön in den Buddhismus integrierte oder der Lehre unterwarf.
Kagyü Schule
Als Begründer der Kagyü-Linie gilt Marpa, der im 11. Jh. die neue Tradition der Übersetzungen aus dem Sanskrit ins Tibetische weiterführte.
Sakya Schule
Die Sakya Schule entwickelte sich nach der Klostergründung der Herrscher der Khön im 11. Jh. und beruft sich auf die Schriften des Hevajra- Tantra.
Gelug Schule
Die Gelug-Schule ist die jüngste der 4 Sarma-Schulen des tibetischen Buddhismus, gegründet von Tsongkhapa im 15. Jh. basierend auf der Kadampa Tradition.
Bön – alte tibetische Religion
Bön ist eine asiatische, schamanistische Religion mit Verwurzelung in der Pflege des Ahnenkults.